![]() Ein Buch, das Mut macht: Die neue Psychologie des posttraumatischen Wachstums Schicksalsschläge müssen uns nicht aus der Bahn werfen. Nietzsche hat uns mit diesem Aphorismus eine harte Wahrheit hinterlassen und er hat – zumeist – Recht damit: Was uns nicht umbringt, macht uns deshalb stärker, weil wir bei diesem Grenzgang erleben können, dass in uns selbst ein noch viel höheres Potenzial steckt, als wir selbst bisher annahmen. Negativen Lebensereignissen kann man meist nicht aus dem Weg gehen. „Was mich nicht umbringt, macht mich stärker!“, reden wir uns dann ein und versuchen, irgendwie damit klarzukommen. Psychologen aus den USA haben den Mutmachspruch jetzt bestätigt: Menschen wachsen tatsächlich an widrigen Umständen – und sie legen nach einer gewissen Zahl an Zumutungen in ihrem Leben sogar ein besseres Wohlbefinden an den Tag, als wenn ihnen jegliche Schicksalsprüfungen erspart bleiben. Bisherige Studien hatten gezeigt, dass schwierige Ereignisse dem Wohlbefinden und der psychischen Gesundheit eher schaden. Die Forscher gingen davon aus: Je weniger Widrigkeiten, desto besser. Doch eine Untersuchung von Mark Seery von der University at Buffalo und Kolleginnen von der University of California in Irvine legt nun nahe, dass negative Lebensereignisse unsere Anpassungs- und Widerstandsfähigkeit stärken – und damit gut für unsere psychische Gesundheit sind. In ihrer Studie werteten die Forscher Daten von 2398 Personen aus, die sie in den Jahren 2001 bis 2004 wiederholt befragt hatten. Die Teilnehmer gaben neben Berichten über negative Ereignisse in ihrem Leben auch Informationen zu ihrer generellen Lebenszufriedenheit preis sowie zu ihrem Stressempfinden, posttraumatischen Belastungssymptomen und zu ihrer Funktionstüchtigkeit im Alltag. Wie sich herausstellte, kommt es offensichtlich auf die Anzahl der erlebten Widrigkeiten an: „Unsere Ergebnisse zeigen, dass eine gewisse Zahl an negativen Lebensereignissen – verglichen mit überhaupt keinen oder zu vielen – mit einem geringeren allgemeinen Stressniveau einhergeht, genauso wie mit einer besseren Funktionstüchtigkeit im Alltag, weniger posttraumatischen Belastungssymptomen und einer höheren Lebenszufriedenheit“, erklärt Seery. Die in Maßen leidgeprüften Teilnehmer fühlten sich auch weniger von kürzlich vorgefallenen Schicksalsschlägen beeinträchtigt als die verschonten und die stark betroffenen Probanden. Die Daten stützen die Annahme, dass eine moderate Zahl von negativen Lebensereignissen die psychische Widerstandsfähigkeit, die sogenannte Resilienz stärkt. Bjarne Mädel![]() „Wir haben zwar nur massivere Vorkommnisse untersucht, nehmen aber an, dass auch andere, eher alltägliche Unannehmlichkeiten die Widerstandsfähigkeit erhöht.“ Von Anke RömerQuelle: EurekAlert. ![]() ![]() Was Uns Nicht Umbringt Macht Uns StärkerWas Uns Nicht Umbringt Macht Uns Stärker EnglischDieser Spruch, der auf einen Satz in Friedrick Nietzsche’s Erinnerungsbuch zurück geht (dort steht er allerdings in der dritten Person: “Was ihn nicht umbringt, macht ihn stärker”), wird oft zitiert – aber stimmt das auch? Wenn man dem Paper glauben darf, das im aktuellen erschienen ist, dann hat diese zum Klischee degenerierte Einsicht eine wissenschaftliche Substanz: Exposure to adverse life events typically predicts subsequent negative effects on mental health and well-being, such that more adversity predicts worse outcomes. However, adverse experiences may also foster subsequent resilience, with resulting advantages for mental health and well-being. Schreiben (Psychologie-Professor an der ), und (beide von der ). Persönlich würde ich erst mal behaupten, dass der Nietzsche-Spruch nichts weiter ist als eine triviale Durchhalte-Parole. Spontan könnte ich wohl mehr (anekdotische) Fälle aufzählen, in denen Personen von Schicksals- oder Gesundheitsschlägen erheblich gebeutelt wurden und nie wieder ihre frühere geistige und körperliche Fitness erreichten. Und wenn mir Leute mit dem Spruch kommen, dann sträuben sich mir die Nackenhaare. Die haben ja leicht reden Und doch sind sich Seery und seine Mit-Autorinnen sicher, dass sie in den Daten einer Langzeitstudie mit 2398 Teilnehmern zwischen 2001 und 2004 die Probanden, denen “einige Widrigkeiten” (“some adverse events” heißt es in der ) widerfahren waren, geistig besser drauf waren als beispielsweise Teilnehmer ohne jegliche negative Erfahrungen im Beobachtungszeitraum. Aber dies gilt offenbar nur in einem Mittelfeld der Widrigkeiten: Probanden mit sehr hohem Level an negativen Erlebnissen schnitten ebenfalls schlechter ab. Naja, von da ab wird’s dann, so will mir scheinen, zunehmend wässerig.
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March 2019
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